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Befreiungshalle Michelsberg bei Kelheim Monumentalbau von Herbert Winkler Köfering. |
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Fürst König Ludwig I.
1836 fasste der hochsinnige Fürst König Ludwig der I. den Entschluss auf dem
Michelsberg bei Kelheim den tapferen Befreiungskämpfern ein würdiges Denkmal, eine Halle des Ruhmes zu bauen. Als leitenden Gedanken bestimmte der König:
Es solle den kommenden Geschlechtern in Erinnerung bleiben, welche Siege ihre Vorfahren, die verbündeten Teutschen 1813 errangen, wer da ihre Führer waren
und wie dies nur möglich war durch festes Zusammenhalten. |
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Zur Geschichte und Entstehung der Befreiungshalle in Kelheim. Am 19. Oktober 1842 konnte König Ludwig selbst die Grundsteinlegung vollziehen. Als Bauherr beauftragte der König Oberbaurat Friedrich von Gärtner der auch die
schöne Lage zwischen den beiden Flüssen der Donau und der Altmühl aussuchte. Außerdem ist die Gegend besonders wegen seiner historischen Geschichte geeignet
und liegt auch an der Ausmündung des Donau-Main-Kanals. Tags zuvor konnte König Ludwig I. die Walhalla bei Donaustauf eröffnen, umgeben von Fürsten, darunter auch
Prinz und Prinzessin Wilhelm von Preußen und viele Feldherrn und Gäste. |
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Ich habe eine Collage entwickelt, die die schönsten Ansichten der Befreiungshalle beinhaltet. |
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Der Bau sollte binnen zehn Jahren vollendet sein, der Grundbau machte große
Schwierigkeiten, allein die Grundmauern gehen tief hinab und verursachten unvorhergesehene hohe Kosten, es wird behauptet, dass im Unterbau mehr
Material steckt als im Oberbau. Die Stufen des Terrassenbaues bestehen aus riesigen Quadern, die Eckquader haben fünfzehn Kubikmeter und wiegen
ca. 750 Zentner. Es waren bereits zwei Stufen fertig, als Gärtner ganz unerwartet starb (27.04.1847). Daraufhin ernannte der König den Geheimrat Leo von Klenze
zum leitenden Architekten. Klenze zeichnete erneut eigene Entwürfe und legte sie dem königlichen Bauherrn vor. Ursprünglich sollte es ein romanisches Kapellenhaus
werden, der König entschied sich dann auf eine griechische-römische Rotunde mit achtzehn Strebepfeilern
. Überhaupt spielt die Achtzehn eine große Rolle. Die Zahl achtzehn musste auf allerhöchsten Wunsch dem Bau zugrunde gelegt werden zur
Erinnerung an den 18.Oktober, dem Haupttag der Schlacht bei Leipzig; darum sehen wir am äußeren achtzehn Ecken der Stufen, achtzehn Kandelaber, achtzehn Strebepfeiler
mit achtzehn Provinzen, 18 X 3 Säulen im Rundgang und achtzehn Kriegsmasken. Ihnen entsprechen im Inneren achtzehn Nischen, achtzehn
Feldherrntafeln, die von je zwei Siegesgöttinnen gehalten werden, achtzehn Namen der Festungen 18 X 2 Doppelsäulen der Galerie, sieben Reihen von
18 x 2 Feldherrn im Gewölbe, achtzehn Figurenkreise und Sterne im Mosaikboden. |
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Das Grundfest musste nochmals verstärkt werden und kaum war der Bau wieder
in Gang, trat eine höchst bedenkliche Unterbrechung ein. Die Wirren des Jahres 1848 veranlasste König Ludwig zur Thronentsagung und gleichzeitig wurde auch
der Bau auf dem Michelsberg eingestellt. Der Bau drohte eine Ruine zu werden, er bat seinem Sohn um Hilfe, der König Otto von Griechenland war. Noch im gleichen
Jahr konnte durch erneute Verhandlungen mit dem Bau fortgefahren werden. Zur besseren Verständlichkeit der Größe werden hier wichtige Materialien aufgeführt,
die zum Monumentalbau der Befreiungshalle notwendig waren:2,5 Millionen Ziegel,
1 Million Kubikfuß Hausteine (25 000 Kubikmeter) diese kosteten insgesamt 3 Millionen Gulden, was etwa fünf Millionen Mark entsprach. |
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Baugeschichte
Die Höhe des Terrassenbaues ist 6,5 Meter - die Breite des Rundganges auf der Terrasse 5,20 Meter - die Höhe des Sockelbaues aus Haustein 2,15 Meter - die
Gesamthöhe der Strebepfeiler mit Gesims 16,50 Meter - die Dicke der Strebepfeiler 2.50 Meter - die Höhe der Figuren 5,80 Meter - die Höhe des Rundbaues bis zur
Galerie 24,3 Meter - die Dicke der Hauptmauer 2,50 Meter - der äußere Durchmesser der Halle ohne Pfeiler 43,8 Meter - der größte Durchmesser des Terrassenbaues
66,0 Meter, die innere Spannweite der Kuppel 29,5 Meter - die Höhe der Kuppel 14,6 Meter - der Durchmesser der Glaslaterne 8,0 Meter - die Lichthöhe bis zur
Spitze der Glaslaterne beträgt 48,0 Meter. 1857 hatte der Rundbau die Galeriehöhe erreicht und so konnte man mit dem Aufstellen der 18 Riesenfiguren, den Provinzen
beginnen. Sie sind aus je vier Kalksteinblöcken zusammengesetzt und haben eine Höhe von 5,80 Metern. Professor Halbig hat sie modelliert und mit seinem Schüler
Graf auch aus Stein gehauen. Das Außengerüst bestand aus über 10 000 Baumstämmen.
Die prächtigen Siegesgöttinnen im Innenraum haben eine Höhe von 3,30 Metern
und sind aus einem weißen Marmorblock gemeißelt, die Flügel und Hände wurden angesetzt. Die Modelle hierzu hat der Künstler Schwanthaler entworfen und die
beiden Endgenien auch selbst in Marmor ausgearbeitet. Alle übrigen Figuren wurden von verschiedenen Meistern gemeißelt, sechzehn von Lossow, je vier von
Bracker, Wiedmann und Leeb und je zwei von Scheffsky und Graf. Jede Figur kam auf etwa 10 000 Mark.
Zum äußeren Aussehen der Befreiungshalle sei erwähnt, dass der Anstrich des Ziegelbaues als
ein Gefüge von Rosa und gelben Quadern vortäuscht. Einfach ein eindrucksvolles Monument auf Bayerischen Boden, ein Meisterwerk von Leo von Klenze. Am 18.Oktober 1863, dem 50. Gedenktag der Schlacht bei Leipzig eröffnete der Fürst König Ludwig I. selbst feierlich den Prachtbau die Befreiungshalle in Kelheim.
Auf der obersten Stufe der Terrasse, unmittelbar vor dem Eingang stehend begrüßte der Königliche Bauherr die Hohen Gäste mit den Worten: “Willkommen”! “Seid mir
Willkommen, deutsche Helden, hier an dieser Pforte dieser Halle, die ich den deutschen Befreiungskämpfern erbaut”! Heute feiern wir Deutschlands größte Zeit.
Den Zweck des Baues habe ich auf dessen Boden in den Worten niedergelegt:
“Möchten die Teutschen nie vergessen, was den Befreiungskampf notwendig machte und wodurch sie gesiegt!” |
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