Alle Jahre wieder - und daher zeitlos!
Die Fußwallfahrer aus Regensburg waren wieder unterwegs. Donnerstag den 31.05.2001
Die größte Fußwallfahrt Deutschlands Die Strecke führte vom Ausgangspunkt Regensburg nach Mengkofen, über Dingolfing nach
Massig an das große Ziel zur Madonna nach Altötting. In aller früh brachen die Pilger aus der ganzen Oberpfalz und Umgebung von Regensburg auf, um zu Fuß zur schwarzen Madonna betend
nach Altötting zu ziehen. Ich selbst trau mir den langen Fußmarsch nicht zu, ich wollte aber die Atmosphäre selber spüren und miterleben, wie sich die vielen Tausend Gläubigen auf den Weg machten
um in das 111 km entfernte Altötting zu Fuß zu gehen. Ich entschloss mich, zumindest einen Teil der Wallfahrt fotografisch zu dokumentieren.Um 10.15 Uhr traf ich in Mangolding
ein, die Straßen waren abgeriegelt, es gab keine Einfahrt mehr. Die Kirchenglocken von St. Peter Mangolding verkündeten die Ankunft der Pilger von Regensburg kommend. Ein endlos langer
Pilgerstrom, die erste von zwei Gruppen zog in Mangolding ein und verteilte sich, manche suchten die Toiletten auf, manche setzen sich an den Straßenrand und wieder andere nahmen im Freimüllerhof
Platz, dort hatte die Freiwillige Feuerwehr Mangolding die Bewirtung und Versorgung übernommen. Tische und Bänke luden zur kurzen Rast und Brotzeit ein. Andere hatten es eilig und
gingen gleich zum Mangoldinger Bahnhof und warteten auf den Sonderzug für Pilger. Wieder andere gingen weiter und stiegen in wartende Pkws ein die sie ebenfalls nach Sünching brachten. Tausende
Teilnehmer warteten am Bahnhof Mangolding und um 11.00 Uhr fuhr der erste Zug in Richtung Sünching ab. In der Zwischenzeit traf auch die zweite Gruppe Fußwallfahrer von Regensburg
kommend ein. Und wieder das gleiche Bild wie vorher, alle Pilger verteilten sich wieder wie vorher. Zwischenzeitlich formierte sich der Pilgerzug in Sünching, denn in Sünching
kamen nochmals Pilger zu den Regensburger Pilgern hinzu, erst ab Sünching war dann der Pilgerzug komplett. Ich habe mich dann mit dem PKW auf dem Weg gemacht und fuhr in Richtung
Sünching, Sünching war aber schon abgeriegelt, so musste ich über Umwege gleich nach Geiselhöring weiter fahren, denn dort müssen sie alle hin. Ich suchte mir einen schönen
überschaubaren Punkt, um möglichst viel vom Pilgerzug auf das Bild zu bekommen. Kurz vor Geiselhöring fand ich einen guten Standort bei Greisin, den ich aber dann wieder aufgab. Ich fuhr dann
durch Geiselhöring in Richtung Haindling - Hainsbach, dort fand ich auch keinen brauchbaren Ausblick, ich fuhr dann wieder zurück nach Geiselhöring zum Marktplatz. Von dort aus konnte
ich dann alle Aktivitäten verfolgen. Um ca. 14.00 Uhr trafen die Pilger unter Glockengeläut in Geiselhöring ein. Eine ganze Versorgungsarmee wartete schon mit Tee auf die Pilger, die
Sanitäter hatten ein ganzes Camp aufgebaut, das aber kaum in Anspruch genommen werden musste. In Geiselhöring verteilten sich dann die ganzen Mengen, Geschäfte und Lokale wurden für eine
Brotzeit aufgesucht und belagert. Ein Großteil der Pilger ging gleich weiter zum nächsten Startpunkt um einen guten vorderen Platz zu bekommen. Für 15.00 Uhr war der Abmarsch ab
Geiselhöring angesagt, am Ortsausgang sammelten sich die Pilger und warteten auf den Abmarsch, der sich pünktlich in Bewegung setzte. Ich musste feststellen, dass für mich als Außenstehenden die
Disziplin der Pilger sehr gut aussah, so marschierten meistens drei oder vier Personen nebeneinander. Mein neuerlicher Standort war dann am Kreisel auf Haindlinger Höhe bei der neuen
Straße. Vom Kreisel, der eine leichte Erhöhung aufweist, hatte ich einen guten Blick auf die entgegenkommenden Fußwallfahrer. Gute 25 Minuten dauerten das vorbei ziehen des gesamten Pilgerzuges.
Die Länge des Zuges dürfte dabei etwa 3 km betragen haben, vermutlich beteiligten sich am Zug mindestens 8000 Pilger. Begleitet wurde der Pilgerzug von zahlreichen
Polizeifahrzeugen, Sicherungsfahrzeugen, Sanitätsfahrzeugen und unzähligen Transportfahrzeugen für Material, WC, Versorgung und Kleidung. Eine logistische Meisterleistung für die
Organisatoren und der Polizei, die die 111 km lange Strecke verkehrsfrei halten musste, um die Pilger sicher nach Altötting zu begleiten. Ich marschierte nach Geiselhöring zurück
und trat die Heimreise in Richtung Köfering an, um 16.30 Uhr war meine fotografische Pilgerbegleitreise beendet, für die Pilger selbst war noch lange nicht Schluss. Der schwerste Tag wird wohl
der Freitag und der Samstag werden, der dann auch mit dem Einzug in die Basilika in Altötting endet.
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