Hurra, die Umgehungsstraße R30 ist fertig
Vor einigen Tagen las ich wieder einige aktuelle Artikel in den Tageszeitungen der Mittelbayerischen Zeitung und der Donaupost über die R30
Trasse, die sich schon seit 2009 im geistigen Ausbau befindet. Die Presseberichte und die eigenen Beobachtungen sind ganz wichtig für eine eigene Meinungsbildung über bestimmte
brennende und örtliche Themen, die die Menschen bewegen (sollten).Und siehe da, der Weltkonzern Google, der alles weis und alles sieht, hat auch
sein Auge auch auf Köfering geworfen und hat die neue Trasse R30, die zwar noch in der Planung steckt, bereits kartiert und zeigt den Verlauf bereits weltweit
an. Ich staunte nicht schlecht, dass diese Trasse ohne mein Wissen schon an einer anderen Strecke fertig gestellt wurde, sie läuft jetzt durch Köfering.
Normalerweise heißt die bestehende Straße schon seit Jahrzehnten St 2143 und nun wurde ein Teilstück plötzlich in die R30 umgetauft, den Tauftermin muss ich
wohl verpaßt haben, als Heimatfotograf sollte man aber darüber informiert werden, wenn solche einschneidenden Veränderungen gemacht werden. Diese
ortsverbindende Landstraße verläuft schon seit ewiger Zeit, zumindest schon so lange, als noch die Raubritter im Land hausten, denn diese Trasse ist schon seit
Ewigkeit eine wichtige Verbindungsstraße zwischen Bad Abbach und Köfering, wo sich auch geschichtliche Bauwerke (Burg Bad Abbach, Schloss- Gebelkofen
und Schloss - Köfering) befinden. Köfering wird durch die Bundesstraße B15 durchtrennt. Beim Autobahnbau der A 9 wurde bei Bad Abbach eine Abfahrt gemacht, die das
Hinterland des südlichen Landkreis von Regensburg angliedert. Dadurch können Fahrzeuge aus allen Richtungen von der Autobahn ab- und auffahren und verkürzt
dadurch die Strecke zwischen dem Industriegebiete Regensburg Ost, Harting, Barbing und Neutraubling. Damit kann man auch das Regensburger
Autobahnkreuz umgehen, somit fahren die LKW und KFZ von Poign über Wolkering und Gebelkofen nach Köfering oder Obertraubling. In Köfering ist ein wichtiger
Knotenpunkt, denn es läuft die B15 durch den Ort, so dass man weiter in beide Richtungen - Regensburg oder Landshut fahren kann. Eine weitere Variante
der ST 2142 führt über Scheuer und Mintraching und mündet in Geisling in die B8. Die Verkehrslage wäre eigentlich ausgezeichnet, nur die Straßentauglichkeit ist
für diese Verkehrsentwicklung nicht ausgelegt und wurde auch in den letzten Jahrzehnten nicht angepaßt, obwohl man selbst als Laie diese Entwicklung schon
lange vorher gesehen hat. Seit 30 Jahren gibt es schon das BMW Werk Harting und die Krones Werke Neutraubling und viele weitere Betriebe, die allein schon
täglich von mehreren Tausend Fahrzeugen angefahren werden, man hat die Planungen und den Ausbau regelrecht verschlafen. Des Weiteren sind unzählige
rollende Ersatzteillager nach Neutraubling unterwegs, die gerne Abkürzungen durch die ohnehin engen Ortschaften nehmen.
Ich habe mich schon gewundert, als vor einigen Tagen, genau am 12.02.2016 die Motorsägen an die 11 Pappeln an der Gebelkofener Straße angesetzt wurden und
regelrecht ohne Grund umgenietet wurden. Die etwa 70jährigen kerngesunden Pappeln wurden ohne erkennbaren Grund einfach umgesägt. Bei meiner näheren
Betrachtung dieser Menschenalten Bäume, die unsere Vorfahren gepflanzt haben, hatten nicht die geringste altersbedingte Erkrankung. Selbstverständlich hat jeder
Baum abgestorbene Äste, die muss man einfach ausschneiden. Das kann natürlich durchaus sein, dass die Pflegekosten höher liegen, als das rigorose abschneiden,
aber die Bäume wären erhaltenswert gewesen und hätten noch viele Jahre ihren Dienst getan. Es gab keinerlei Grund diese Bäume abzusägen.
Interessant wäre eigentlich schon, wem die Bäume überhaupt gehörten, gehörten sie dem Landkreis Regensburg oder zum landwirtschaftlichen Flur der
Lerchenfeldschen Gutsverwaltung. Sie standen schon sehr nahe an der Straße, aber immerhin hätte man eine Lösung finden können, um die Straße zu verbreitern,
aber wozu, wenn es eigentlich nur eine Ortsverbindungsstraße zwischen Gebelkofen und Köfering sein soll. Der Schwerlastverkehr hat auf dieser Straße
sowoeso nichts zu suchen und dennoch befahren täglich viele Fahrzeuge diese Straße, die direkt an der Grundschule Köfering vorbei führt. Obwohl ein
Straßenabschnitt von beiden Seiten auf Tempo 30 beschränkt ist, fahren viele Fahrzeuge schneller. Ohne Schülerlotsen gibt es für die Schulkinder
an der unübersichtlichen Kurve keine sichere Überquerung oder nur unter höchster Lebensgefahr.
Das kann keine Dauerlösung sein. |